Was macht das Leben lebenswert? Es sind ganz wesentlich unsere Beziehungen; es ist das Glück, das wir in ihnen fühlen. Dafür brauchen wir Konsens, wir müssen uns mit den Menschen, mit denen wir in Beziehung stehen, einig werden und empathisch miteinander sein. Doch es gibt ein philosophisches Paradigma, das Konsensbildung empfindlich beeinträchtigt: die Idee von Wahrheit. Im sozialen Kontext ist Wahrheit bis heute ein oft gebrauchter Begriff, doch bei genauerer Betrachtung ist sie nur eine Illusion, denn sie gibt vor, etwas zu sein, das es so gar nicht gibt. Da die Wahrheit einseitig ist und einen autoritären Machtanspruch und Hierarchie in unsere Beziehungen hineinträgt, stört sie Konsensbildung und ein empathisches Miteinander.
In diesem Buch brechen wir mit dem Wahrheitsprinzip und damit mit 2000 Jahren Philosophiegeschichte. Wir schlagen einen neuen Weg vor, moralisches und ethisches Denken zu begründen - ein Konsensmodell, das auf körperlich verstandener Subjektivität basiert. Dabei diskutieren wir auch Probleme bestehender philosophischer Konzepte, insbesondere des freien Willens und des Verantwortungsbegriffes. Ergänzend erläutern wir konkrete Aspekte eines Konsensmodells im Bereich der Psychotherapie und stellen darauf aufbauend weiterführende Überlegungen zu gesellschaftlichen Implikationen einer Konsensphilosophie vor.
Buch im Lektoratsprozess ca. 220 Seiten.