​Eine kurze Theorie der Beziehungen
Vorwort
Dies ist ein Essay der die Grundlage einer allgemeinen
Beziehungstheorie darlegt.
Er nutzt Ideen der Systemik, Philosophie,
Kommunikationstheorie, Neurophänomenolgie und
Psychologie. Anhand eines systemisch-konzeptionellen
Grundverständnisses, getragen von der Idee, dass alles,
was wir jemals erleben, jede phänomenale Erscheinung,
auf Beziehungen und Beziehungsinteraktionen basiert, bieten die folgenden Überlegungen
eine semantische Grundlage für fast jede praktische Implikation
beziehungstheoretischen Denkens und einen Rahmen für zeitgenössische Psycho- & Sozialdynamik, also das, was unsere Beziehungen ausmacht. Die Überlegungen zeigen auch ein in sich kohärentes allgemeines Verständnis von Phänomenen, Systemen, Organisationsmustern und allgemeinen Ordnungsprinzipien auf.
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"I live in a world of constant change.
Cause if there wouldn't be any change,
there wouldn't be any notion that there isn't."
(Gregory Bateson)
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Unsere Welt, die Welt der Erscheinungen, kann in eine Vielzahl verschiedener Phänomene unterteilt werden. Alle diese Erscheinungen sind systemisch organisiert und unterliegen funktionalen Organisationsmustern bzw. bilden im Rahmen eines materiell-physikalischen Organisationsprinzips Strukturzusammenhänge. Ein Verständnis solcher Strukturzusammenhänge ist die Grundlage jeder Beziehungstheorie, sowohl für allgemein materielle, als auch sozial-dynamische, kulturelle, oder individuelle, zwischenmenschliche Beziehungen.
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Organisationsprinzipien für Beziehungsgeflechte konstituieren sich jeweils im Wechselspiel aus Differenzierung und Abgrenzung, das heißt, aus dem Entstehen von Inkongruenzspannungen, sowie der antagonistisch wirkenden Integration und dem Zusammenspiel von interdynamischen Kräften.
Die Abgrenzung, warum überhaupt etwas 'etwas' ist, erfolgt anhand der unterschiedlichen Organisationsmuster hinsichtlich der relationalen Zusammenhänge innerhalb eines jedweden Organisationsprinzips und darüber hinaus, also in der Beziehung zu einem anderen System bzw. einer andersgearteten Organisationseinheit.
Die Grenze, an der ein Organisationsprinzip endet, das heißt, an dem ein System eine abgegrenzte Einheit bildet und ein anderes ‚Muster‘, eine andere Einheit beginnt, wird dabei immer im Wechselspiel mit einem wiederum andersgearteten Organisationsprinzip, einer ‚beobachtenden Einheit, definiert. Betrachtet man den Menschen oder mehrere Menschen als beobachtende Einheit, wird deutlich, dass eine normativ festgelegte Klassifikation von ‚etwas‘, also automatisch immer innerhalb eines symbolischen und sozio-kulturellen menschlichen Erfahrungs- und Definitionsspielraumes entstehen muss.
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​Das übergeordnete Prinzip, dass systemisch organisierte Phänomene als Organisationsmuster aus einem dynamischen Wechselspiel aus Inkongruenzspannungen und ihrer Integration entstehen, kann dabei für jedes relationale Organisationsprinzip herangezogen werden.
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